Bild: ©Stadt Pforzheim; Christian Schweizer
Bertha Benz ist die weltweit wohl bekannteste Tochter der Stadt Pforzheim. Berühmt wurde die damals 39-Jährige, als sie im Jahr 1888 die erste erfolgreiche Fernfahrt mit einem Automobil unternahm. Mit einem Patent-Motorwagen ihres Mannes, Carl Benz, legte sie damals eine 106 Kilometer lange Strecke von Mannheim nach Pforzheim zurück. Drei Tage später ging es für Benz mit dem Automobil dann wieder zurück in die Quadrate-
Stadt. Mit dieser Fahrt trug die Pionierin entscheidend zur Geschichte der Mobilität bei und ebnete den Weg für das Zeitalter des Automobils. In der Goldstadt erinnert heute unter anderem eine von René Dantes konzipierte Bertha-Benz-Skulptur auf dem vorderen Waisenhausplatz an die berühmte Tochter der Stadt. Um das historische Wirken von Bertha Benz und ihre starke Rolle als Frau zu würdigen und auch im Herzen der Stadt Pforzheim zu verankern, hat die Verwaltung dem Gemeinderat in seiner Sitzung am 19. März empfohlen, den vorderen Waisenhausplatz in „Bertha-Benz-Platz“ umzubenennen. Zuvor wurde der Antrag im Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung sowie im Planungs- und Umweltausschuss beraten. Vor diesem Antrag hatte die Verwaltung beim Stadtarchiv zudem eine Stellungnahme in Auftrag gegeben, um die Rolle von Bertha Benz in der Zeit des Nationalsozialismus zu untersuchen und zu bewerten. Als Ergebnis dieser Untersuchung ist unter anderem herauszustellen, dass Benz die Ideologie der Nationalsozialisten nicht aktiv vertreten hat, kein Parteimitglied war und sich – soweit bekannt – nie antisemitisch oder auf andere Weise menschenverachtend geäußert hat.