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Organisieren. Sortieren. Platz sparen. Mit vier Kindern und einem sehr aktiven Lebensstil war Bernd schon immer geprägt von dem Willen nicht komplett im Chaos zu versinken. Angefangen bei Rollerblades, Snowboards und Fahrradausrüstung für vier Kinder gipfelte die Chaosvermeidung stets in den alljährlichen Urlaubsreisen. Gepäck für 6 Personen – inkl. Fahrräder und der Fotoausrüstung seiner Frau Bärbel – wurde in die tiefsten Niederungen eines VW-Tourans gepackt um 2 Wochen aktiven Urlaub in Italien, Spanien oder auch mal Deutschland zu genießen. Besonders hervorzuheben auch ein Campingurlaub am Gardasee, an dem das gesamte Kochequipment mitmusste. Das war die Geburtsstunde der ersten mobilen Campingküche, der Ur-BockX sozusagen. Um das ineinander gestapelte Geschirr und die Kochutensilien herum baute Bernd die Küche. Im Urlaub konnten die Kids sich dann über gut gewürztes Essen freuen – und Bernd darüber, dass zwischen den Klettergurten und Kletterhelmen nicht auch noch Gewürzgläser und Kochlöffel herumliegen. Die Kinder sind mittlerweile selbst erwachsen, das Chaos (bis auf ein paar kleinere Rückstände) mit ausgezogen.
Nachdem der jüngste Sohn und Zimmerer Fabian für seine Mittagspause eine Küche wollte um sich selbst zu verköstigen, fing Bernd das Tüfteln wieder an. Pünktlich zu Weihnachten stand die mobile Küche dann unterm Weihnachtsbaum. Funktional, aber nicht sonderlich schön und dazu noch mit einem ordentlichen Gewicht gesegnet. Trotzdem war die Bockx der 2. Generation auf den Baustellen der Hingucker schlechthin und der junge Zimmerer wurde auch immer wieder nach seiner Bezugsquelle gefragt.
Das war ausschlaggebend um einen lange schlummernden Gedanken in die Tat umzusetzen. Bernd hatte stets im Hinterkopf, dass es da draußen noch ganz viele andere Familien, Overlander, Campingbegeisterte und aktive Menschen gibt, die vor derselben Herausforderung stehen wie Bernd & Bärbel viele Jahre lang.
Um dieser Zielgruppe gerecht zu werden, ist nach einigen Jahren und vielen Stunden des Tüftelns dann auf Basis dieser mobilen Küche ein verkaufsfertiges Produkt entstanden – die BockX. Eine mobile Campingküche im Euronormformat in der alles untergebracht ist, was man zum Kochen, Verpflegen und Essen benötigt. Euronorm ist darum wichtig, weil die Küche somit über, unter oder eben zwischen Kisten im Euronormformat passen.
Als Mechanikermeister mit hohem Anspruch an die eigene Qualität war es für Bernd selbstredend, dass die Küche nicht einfach aus Baumarktscharnieren oder sogar fertigen Kisten bestehen darf. Darum entwickelte er sämtliche Komponenten – auch die Scharniere – komplett selbst. Dabei war auch Nachhaltigkeit ein Thema, das ihn beschäftigte. Die Griffe für die Schubkästen sind aus dem Leder seiner alten Schultasche gefertigt, die Halterung für eine Edelstahlschüssel aus alten Fahrradschläuchen – Upcycling quasi. Weil Gewicht beim Reisen immer eine Rolle spielt, ist die Campingküche ultraleicht gebaut und bekommt ihre Stabilität vor allem durch die Verzinkungen und geschickte Anordnung der Holzkomponenten.
Da neben dem Metall das Holz Bernds liebster Begleiter ist, besteht das Chassis komplett aus Holz. Damit das mit dem Ultraleicht auch funktioniert wie geplant, werden die 42 Holzteile zunächst auf einer CNC-Fräse auf 0,1 mm genau gefräst. Anschließend wird in händischer Kleinarbeit entgratet, feingearbeitet und verleimt. Da Holz ein Naturprodukt ist und in den Abmessungen nicht immer exakt gleich, wird jede Küche individuell zusammengebaut – damit nachher nichts klappert. Insgesamt sind dann 165 Einzelteile verbaut.
Gefüllt ist die BockX übrigens mit feinstem Campingequipment. Angefangen von bis zu zwei hochwertigen Sturmkochern von TRANGIA über die Messer der Marke DICK bis zu den Schüsseln, Tellern und Tassen von Petromax. Was alles in eine BockX – die ultrakompakte Campingküche – (so der Slogan) passt, sieht man spätestens dann, wenn man alles auspackt und nebeneinander legt.
Soll nach erfolgter Anreise das Kocherlebnis seinen Lauf nehmen, wird die BockX auf den optionalen Stand gestellt, um sie auf eine angenehme Arbeitshöhe zu bringen. Nachdem die oberen zwei Deckel sowie die Türen aufgeklappt wurden, kann auf den Sturmkochern, die rutschsicher in passgenauen Nuten stehen, das Nudelwasser vorgekocht werden. Das Gemüse oder was sonst so geschnitten werden muss, kann dann auf dem Schneidebrett versorgt werden. Schnittabfälle oder aber auch das frische Gemüse kann in eine der herausnehmbaren Edelstahlschüsseln im oberen Bereich der BockX verstaut werden. Damit nichts auf dem staubigen Boden stehen muss, hat der BockX Stand noch einen zusätzlichen Boden, auf dem zum Beispiel die Spülschüssel stehen kann. Kochlöffel oder ein Geschirrhandtuch können ganz einfach seitlich am aufgeklappten Deckel befestigt werden.
Tatkräftige Unterstützung erhält Bernd von seiner Familie, die in der Werkstatt, bei der Buchhaltung, Marketing oder Webshop mit anpackt. 100% Selfmade sozusagen. Gemeinsam konnten dann auch schnell erste Kunden gewonnen werden. Supporter der ersten Stunde war unter anderem Paul Ripke, ein Content Creator und Podcaster aus Newport Beach, der die BockX auf seine Abenteuer in die Nationalparks in Californien mitnahm. Wer wissen möchte, wie es dazu kam, sollte unbedingt in den Podcast AWFNR mit Paul und Joko Winterscheidt Folge 384 reinhören.
Mit zunehmender Nachfrage war dann auch schnell die Werkstatt in Bernds Elternhaus zu klein – ironischerweise trotz stetiger Stauraumoptimierungen. Gefertigt wird die BockX nun in Aichwald bei Esslingen am Neckar – mittlerweile auf doppelt so viel Fläche wie zu Beginn.
Erwerben kann man die BockX im eigenen Onlineshop unter www.bockx.camp.
Wer in den Genuss einer BockX kommen möchte muss sich jedoch etwas gedulden – aufgrund der hohen Nachfrage beträgt die Lieferzeit aktuell ca. 8 – 10 Wochen.
Last modified: 5. Juni 2024